Japan: Aktuelle Lage am AKW Fukushima immer noch kritisch

Nachdem am Montag erneut dichter Qualm über dem Atomkraftwerk Fukushima zu sehen war, verstärkt sich die Angst der Menschen vor einem Gau in Japan. Aus dem Reaktor 3, in dem sich Brennelemente mit hochgefährlichen Plutonium befinden, stieg zwei Stunden lang eine Rauchsäule auf. Vorübergehend wurden aus diesem Grund alle verbliebenen Arbeiter im Unglücksreaktor abgezogen. Regierungssprecher Yukio Edano erklärte im staatlichen Fernsehen, dass die radioaktive Belastung auf dem Gelände sich „kaum erhöht“ habe.

Wenig später stieg auch aus Reaktor 2 Rauch auf. Die Ursache war hier zunächst unklar. Später erklärten Behördenvertreter, es sei unwahrscheinlich, dass der Qualm mit den Bemühungen, die Stromversorgung wieder in Gang zu bekommen, im Zusammenhang stehe. Soldaten und Feuerwehrleute versuchen immer noch, in dem havarierten Werk mit Wasser die überhitzten Rektorblöcke zu kühlen. Der japanische Industrie- und Wirtschaftsminister soll die Feuerwehrmänner aus Tokio allerdings dazu gezwungen haben, stundenlang das Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima 1 zu sprühen. Japanische Medien berichten, dass Minister Banri Kaieda den Männern eine Strafe angedroht haben soll, falls sie die Aufgabe nicht ausführten.

Die Betreibergesellschaft Tepco teilte mit, dass in der Nähe des japanischen Atomkraftwerks Fukushima das Meerwasser nach eigenen Messungen stark belastet sei. Demnach sei bei Jod-131 ein Wert gemessen worden, der das gesetzliche Maximum um den Faktor 126,7 übersteige. Das berichtete der Fernsehsender „NHK“ . Bei Cäsium-134 sei die Verstrahlung 24,8 Mal so hoch wie erlaubt. Indes steigt die Zahl der Todesopfer auf mehr als 9000 an, wie die Polizei mitteilte. Mehr als 10.000 Japaner werden immer noch vermisst.

Bild von Joe Gatling

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