Hygiene: Rund 30.000 Patienten sterben jährlich durch Klinikkeime

In den Krankenhäusern ist die Infektionsgefahr womöglich größer, als das bislang vermutet wurde. So sollen in Deutschland bis zu 30.000 Patienten pro Jahr nach der Ansteckung mit Klinikkeimen sterben, wie die „Bild“ am Montag unter Berufung auf eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und weiterer Medizinverbände berichtet.

Die Hygiene-Experten gehen in ihrer Stellungnahme davon aus, dass die bisherige Größenordnung der Todesfälle und Infektionen als „extrem niedrig einzustufen“ sei. Diese müsse nach oben korrigiert werden. Man müsse statt 400.000 bis 600.000 Infektionsfälle von einer „Mindestzahl von 700.000“ Infektionen ausgehen. Zudem müsse die Zahl der geschätzten Todesfälle durch Krankenhauskeime von 7500 bis 15.000 „nach oben korrigiert“ werden, zitiert das Blatt weiter. Das Bundesgesundheitsministerium hatte diese Zahlen offiziell angegeben. Indes gehen andere Schätzungen davon aus, dass es jährlich 400.000 bis eine Million mit Klinikkeimen infizierte Menschen gibt und bis zu 40.000 Menschen pro Jahr daran sterben.

Im März hatte das schwarz-gelbe Bundeskabinett den Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Dieses verpflichtet alle Bundesländer zum Erlass von Hygieneverordnungen. Dieser Entwurf greift den Experten aber zu kurz.

Bild von rosmary

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