Ex-RAF-Terroristin Birgit Hogefeld aus Haft entlassen

Nach 18 Jahren ist die letzte inhaftierte Ex-RAF-Terroristin, Birgit Hogefeld, wieder auf freiem Fuß. Am Montagmorgen wurde die wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte 54-Jährige aus dem Gefängnis entlassen.

Schon am 10. Juni hatte das Oberlandesgericht Frankfurt die bevorstehende Entlassung ohne Nennung eines konkreten Termins angekündigt. Im Juni 1993 wurde die gebürtige Wiesbadenerin im mecklenburgischen Bad Kleinen festgenommen. Seit zwei Jahren war die 54-Jährige als Freigängerin im offenen Vollzug. Für Hogefeld läuft nach Ministeriumsangaben nun noch eine fünfjährige Bewährungszeit. Wegen der Ermordung eines US-Soldaten und des Bombenanschlags auf die Frankfurter US-Airbase mit zwei Toten wurde Hogefeld 1985 rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt. Die 54-Jährige scheiterte zweimal mit einem Gnadengesuch am früheren Bundespräsidenten Horst Köhler.

Ende 1996 hatte sich Hogefeld von den Gewalttaten der RAF distanziert. Zudem wurde ihr eine Beteiligung am versuchten Mord auf den späteren Bundesbankpräsidenten Hans Tietmeyer und dessen Fahrer sowie am Anschlag auf das Gefängnis im hessischen Weiterstadt zur Last gelegt. Allerdings hob der Bundesgerichtshof 1998 diesen letzten Anklagepunkt wegen fehlerhafter Beweiswürdigung wieder auf. Die 54-Jährige hatte während ihrer Haftzeit vor vier Jahren ein Studium an der Fernuniversität Hagen erfolgreich abgeschlossen.

Bild von loop_oh

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