EHEC-Krise: EU rehabilitiert spanische Gurken

Trotz der aktuellen EHEC-Krise hält die EU-Kommission Einfuhrsperren spanischer Gurken für nicht angemessen und hat die europaweite Warnung aufgehoben.

Es sei „unverhältnismäßig“, den Import bestimmter Produkte zu stoppen, zitiert der „Focus“ EU-Gesundheitskommissar John Dalli. „Es wäre auch nicht angemessen, Menschen von Reisen nach Hamburg abzuraten.“ Zudem fügte Dalli hinzu, dass derzeit kein Land innerhalb der EU tatsächlich ein Einfuhrstopp umgesetzt habe. „Wir erleben seit Tagen eine ernste Krise“, sagte Dalli. Schon das gründliche Waschen der Hände und Rohkost könne das Problem lindern. Bei der Suche nach Infektionsquellen für den gefährlichen Durchfallerreger EHEC erwartet Dalli nun rasche Aufklärung aus Deutschland. „Der anfängliche Verdacht Deutschlands, Gurken aus Spanien könnten schuld sein, hat sich bisher nicht bestätigt.“ Zu den Beschuldigungen aus Madrid in Richtung Deutschland wollte er keine Stellungnahme abgeben. Spanien hatte angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Behörden in Hamburg zu erwägen. „Meines Wissens hat keiner gesagt, spanische Gurken dürften nicht mehr gegessen werden“, so Dalli. Der EU-Gesundheitskommissar erklärte weiter, dass Entschädigungen für Bauern aber generell denkbar seien.

Unterdessen steigt die Zahl der EHEC-Infizierten wieder rapide. Denn innerhalb nur eines Tages stieg die Zahl gemeldeter EHEC-Infektionen und -Verdachtsfälle bundesweit von rund 1500 auf 2000. die Experten tappen auf der Suche nach der EHEC-Quelle zugleich völlig im Dunkeln.

Bild von kre8tiv

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